Verden. Von der VER-Dinale berichten Frank von Staden und Jürgen Honebein.
Wieder dominierte gestern Abend Frauenpower in der Verdener Niedersachsenhalle: So gewann erstmals die Schwedin Linn Zakariasson den Großen Preis der VER-Dinale, eine Drei-Sterne-Springprüfung der Klasse S mit Siegerunde.
Auf dem zwölfjährigen belgischen Hengst Ugaulin du Bosquetiau lieferte die sympathische Blondine im Finale der besten neun Reiter einen fehlerlosen und rasante Ritt in 35,76 Sekunden ab und machte sich damit ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Denn am 7. Februar wird die einstige Morsumerin, die jetzt in Eschweiler bei Aachen lebt, 35 Jahre alt.
Das Nachsehen gab die coole Blonde aus dem hohen Norden, die auch lange Jahre für den Verdener Reitverein Aller-Weser unterwegs war, Heiko Schmidt (RV Neu-Benthien), der im Finalparcours auf dem zwölfjährigen Fuchs-Hengst Chap gut zweieinhalb Sekunden langsamer war. Dritter wurde Henry Vaske von der RG Klein Roschaden auf Quinaro (0/39,29).
Klar, dass die einstige Bereiterin des Verkaufs- und Ausbildungsstalls von Hilmar Meyer nach ihrer grandiosen Vorstellung wie ein Honigkuchenpferd über beide Wangen strahlte und dann auch gleich mal verriet, dass dieser Sieg ein fast schon verkorkstes Wochenende aber so richtig aufgehellt hat: „Ich habe über die Tage hier in Verden nur wenig auf die Reihe bekommen. In allen Prüfungen vorher ganz gut geritten, aber immer auch mindestens einen Abwurf.“ Ihren Matchplan für die Siegerrunde besprach sie dann auch noch kurz mit ihrem einstigen Chef, der im ersten Umlauf mit dem zehnjährigen Oldenburger Wallach Salto de Fee zwei Abwürfe verzeichnen musste. Zakariasson: „Auch wenn es vielleicht schnell und angriffslustig aussah, so bin ich doch kein Riskio gegangen! Das Pferd verfügt einfach über eine gewaltige Grundschnelligkeit und hat mich schon zu manch großen Siegen geführt!“ Wie in Stuttgart oder auch zuletzt Salzburg. Und Meyer, der gestern Abend erster Gratulant war, erklärte: „Auch wenn Linn meinen Stall Richtung Eschweiler verlassen hat, so haben wir doch immer noch ein sehr gutes Verhältnis.“